-moz-user-select:none; -webkit-user-select:none; -khtml-user-select:none; -ms-user-select:none; user-select:none;

Samstag, 15. August 2015

Vegan – Rückblick auf 1 Jahr Grünzeug & Co.

In den letzten beiden Teilen ging es zwar ein bisschen um die Gründe, aus denen Menschen sich für vegane Ernährung entscheiden und auch, welche Gründe es für mich waren. Doch da ich seit etwas über einem Jahr vegan esse, bin ich noch “zwischen den Welten”. Ich weiß noch, wie Bratwurst und Thunfisch schmecken, erinnere mich an die spezielle Konsistenz von Eigelb oder wie das mal mit der Vollmilchschokolade auf der Zunge war. Das bedeutet: ich vermisse einige Dinge und probiere viel aus – Ersatzkram. Darüber werde ich unter jetzt mal berichten,denn ich bin bestimmt nicht allein damit:

 

Pflaumenkuchen04   Pflaumenkuchen sieht in vegan genauso aus und schmeckt genauso…

Vornweg: ich trenne scharf zwischen vegan essen und vegan leben/sein. Ich bin keine Veganerin. Ich wäre gerne eine, kriege das in voller Konsequenz aber aktuell nicht hin.

Vegan essen war bei mir 1. mit einer Bestandsaufnahme meines Hausstandes verbunden. Was ist alles nicht vegan bei mir und huuups – was IST. Thunfischdosen sind es klar nicht. Aber so vieles war bereits vegan bei mir. Pasta kaufe ich seit Jahren ohne Eier drin, Reis, alles für Tomatensauce ist vegan, Gemüse und Obst – check.

Aber schlimm waren Käse, Frischkäse, soooo viele Süßigkeiten, Eiscreme, Räucherlachs und all die Dinge bei denen mir erst nach und nach klar wurde, dass sie nicht vegan sind.

2. Vorräte aufbrauchen. Komisch war, dass sich ja nicht wirklich was in mir geändert hatte. Ich war der gleiche Mensch und doch hatte ich beim aufbrauchen ein schlechtes Gewissen, diese Dinge zu essen. Gemischt war das schlechte Gewissen dann auch noch mit Abschiedsschmerz (Blauschimmelkäse, Vollmilch-Schokolade, …). Eine wirre Phase. Nicht leicht. Aber ich war auch voller Stolz. Dass ich das wirklich mache! Dass ich mich endlich traue und mich selbst auf die Probe stelle – vegan…

3. Neu einkaufen. Uhhh, das dauerte lange. Jedes Etikett musste gelesen werden. Einiges durfte nicht mehr mit nach Hause. Und was gibt es dann? Nudeln mit Tomatensauce – ohne Frischkäse als Creme-Zusatz? Ohne Käse drauf? Und was ist mit Aufschnitt – gibt es da Ersatz? Was für Klappstullen nehme ich in Zukunft mit? All meine Essen funktionieren nur mit Frischkäse – was mache ich nun? Ich komme aus einer Butterfamilie. Muss es jetzt olle Margarine sein? Lieber nicht. NOCH weniger, was auf’s Brot kann… Hhmmm.

4. Ersatz suchen. Puh – DAS war eine Reise kann ich Euch sagen. Das Internet hilft. Aber nur begrenzt.

Butterersatz ging am schnellsten. Alsan schmeckt für mich nah genug an Butter dran UND ist ohne Transfette. Bei Margarinetests schneidet es zwar nicht super ab, aber da ich es so selten nutze (nur auf Brötchen unter Marmelade oder Schokocreme).

Um gleich bei Schokocreme zu bleiben: ca. 99% davon sind nicht vegan. Nutella? Is nich. Doch es gibt Rettung. Zum einen Zartbittercremes – das ist allerdings nicht so ganz mein Ding (außer in Kombination mit Sauerkirschmarmelade). Ich mag den Haselnussanteil in konventionellen Nuss-Nougat-Cremes am liebsten. Für mich heißt die Rettung Nougat pur (z.B. von ruf). Es ist viiieel leckerer als Nutella und Co., nur etwas schwerer zu schmieren. Und es ist eine gute Quelle für Vitamin E. Aber es gibt auch fantastische Cremes (z.B. von de Rit).

Fisch – noch nix Gutes gefunden… sorry

Bei Käse habe ich viel probiert. Noch lange nicht alles. Bisher hat nichts davon Käse wirklich geähnelt. Käsefäden kann man als Veganer anscheinend vergessen. Was aber geht: Parmesan in Risotto  oder Nudelsaucen ersetzen. Nicht perfekt, aber gut genug finde ich. Hefeflocken erledigen das und ich verbrauche recht viel von ihnen inzwischen…

Auf Stulle statt Wurst: es gibt zwar veganen Aufschnitt, aber so ganz überzeugt er mich nicht für den Alltag (ganz abgesehen vom Preis…). Aber es gibt unzählige Aufstriche (richtig, als vegan Essende wird bestrichen statt belegt). Basierend entweder auf Hefe (lecker finde ich – richtig lecker), auf Gemüse, auf Samen/Nüssen (kann lecker sein, kann aber auch wie Mehlpampe schmecken), auf Hülsenfrüchten (z.B. Hommos/Humus oder Kidneybohnen-Leberwurst)

Bei Eis hilft meine Sorbet-Liebe. Aber auch Soja-Eis oder Eis aus Haferdrink ist wirklich essbar. Viel getestet habe ich noch nicht. Einziger Nachteil (wie bei vielen Ersatz-Produkten): der Preis…

Als Frischkäse-Ersatz macht mich Soyananda glücklich. Und wie! Aber es gibt einige Ersatz-Produkte, die man essen kann. Hier lohnt sich testen.

Fleisch/Würste: manchmal ist mir danach. Muss die Thüringerin in mir sein… Ich persönlich bin kein Fan von Tofu bei Wurst/Fleisch-Ersatz. Seitan schleckt mir besser und die Konsistenz ist einfach nah genug dran. Und meine vegane Soljanka ist ohne Seitanwürstchen nicht die selbe.

Schokolade schmeckt ohne Milch wirklich anders. Klar kann man dunkle/bittere Schokolade mampfen, aber ich bin und bleibe ein Zartschmelz-Milchmädchen. Und dafür bin ich konstant auf der Suche. Lecker finde ich Naturata Schokoladen. Der Schmelz geht klar und wundersamerweise ist die Schokolade irgendwie auch erfrischend…

Milch – also hier hilft nur persönliches Testen. Soja, Hafer, Mandel, Reis, Kokos, Dinkel, …

Doch mein Leben veränderte sich nicht nur was das Essen anbelangt. Auch meine Sicht der Dinge veränderte sich. Doch dazu später mehr…

 

rotebeete03  Rote Beete Gazpacho mit Austernsaitlingen, Walnussöl und Zitrone

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen