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Donnerstag, 7. November 2013

Marketingtour 2 – Die Agentur für Arbeit

Zu dieser Serie: Ich möchte Euch (zum Teil nachträglich) auf meine Jobsuche-Reise mitnehmen! Ich werde Teilaspekte der Chose beschreiben - wie die Reaktionen des Umfeldes | die Freuden eines Besuchs auf dem Arbeitsamt (oder wie auch immer das heute heißt) mit Euch teilen | Dinge vertexten wie Netzwerke, Stellenausschreibungen, Bewerbungen schreiben, Hoffnung, Unternehmen-Benehmen, Gedanken, Selbstwert, Zeitmanagement, Analyse, Zweifel, Vorstellungsgespräche, Reisestress, Entscheidungen, noch mehr Gedanken… Und ganz nebenher werden Ihr auch erfahren, wie meine Reise verlief. Wie sie ausging, ist ja inzwischen klar (siehe hier)...
Ich würde mir wünschen, dass auch Ihr Eure wilden Arbeits-Sachen einbringt. Seid mutig und berichtet mir (und damit einander) von Abenteuern, Zweifeln, Erfolgen, komischen Erlebnissen. Seid Ihr nun Angestellte, Chef, Selbständig oder wie auch immer Euer Arbeitsalltag aussieht... Her mit Euren Geschichten!!!

Nun also Teil 2 – Die Agentur für Arbeit. Oder auch “das Arbeitsamt” – aber so darf man es ja nicht mehr nennen, oder?
Nunja, will man Arbeitslosengeld, dann muss man dorthin. Schon vor 2 Jahren - nach meiner Promotion – begab ich mich vorübergehend in die liebevollen Hände eines Sachbearbeiters… Es ist immer wieder eine Freude! Meinen Studiengang gibt es in ihrem Auswahl-Menü zum Anlegen der Arbeitslosensuchenden-Akte nicht (Achtung Ironie: Arbeitsloser sagt man nicht! Immer die positiven Worte wählen – wir sind ja auf einer Marketingtour…). Und was eine Promotion ist, musste ich auch jedes Mal erklären (wohl gemerkt – ich muss da zu einem Akademiker-Spezial-Sachbearbeiter...tzztzztzz) und wenn wir dann noch über den möglichen Job reden wird es ganz wild (als was ich schon alles vermittelt werden sollte, weil es knallermäßige Schreibfehler in meinem Profil gab).
Ich lasse also stets einen irritierten und hilflosen Sachbearbeiter zurück, der mich mit den Worten verabschiedet “Sie sind soooo patent und ich glaube, Sie brauchen mich gar nicht – Sie schaffen das auch ohne mich” – hilfloser kann man als Sachbearbeiter nicht klingen!

Aber wie soll man auch Menschen zuordnen – mit Arbeit versorgen – die einen ungeraden Weg gegangen sind/gehen (ich finde meinen noch nicht einmal besonders krumm). Wer kennt schon 2 Leute aus dem gleichen Studiengang, die Jahre danach das Gleiche tun??? Also ich nich! Das braucht viel Zeit pro Mensch, viel Lernwillen seitens des Sachbearbeiters und suuuperviel Flexibilität (jahaa, nicht IMMER muss nur der Bewerber flexibel sein). Und sein wir ehrlich – das gibt's bei der Agentur für Arbeit nicht. Ich frage mich, wie man eigentlich Sachbearbeiter für Akademiker wird? Wie sieht denn da die Weiterbildung aus? Ich behaupte aus meiner Erfahrung, die dauert höchstens 10 min.
Inhalt: "Akademiker zeichnen sich dadurch aus, dass sie entweder grundsätzlich nicht zu vermitteln sind oder das alles allein in die Hand nehmen. In beiden Fällen haben Sie als Sachbearbeiter nix zu tun. Verstehen müssen Sie die auch nicht..." - Fertig ist der Sachbearbeiter für Akademiker!!!

Also heißt es für mich: hingehen um den Anspruch anzumelden. Alles darüber Hinausgehende ist meine eigene Aufgabe.
Das hat aber auch einen enormen Vorteil: ich werde “in Ruhe gelassen”. Der überforderte Sachbearbeiter schickt im Laufe der Zeit ein bis vier Jobvorschläge (unverbindlich) – das war's. Die Hoffnung auf Selbstregulation bestimmt den Alltag der Akademiker-Abteilung bei der Agentur für Arbeit. Also DA möchte ich zum Beispiel nicht arbeiten…
Obwohl - entspannend könnte das ja sein... Aber vermutlich unterschätze ich das alles total und die haben voll viel zu tun, wenn ich nicht hingucke. Studienrichtungen pauken, Bachelor/Master verstehen, Arbeitsvorschläge auswürfeln, den Satz mit "patent" und "sie schaffen das auch ohne mich" üben, undundund.
ABER ich habe diesmal noch eine zusätzliche Leistung der Agentur in Anspruch genommen.
Auch das war sehr schrullig. Aber dazu im nächsten Teil meiner Tour…

IMG_0756

This part of my series "journey to a new job" is all about my experiences with german employment centers and their helplessness with university graduates (especially those graduates with PhD). In German only – sorry.

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